Heute ist es soweit und die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Partner (OPEC+) treffen sich zu ihrem monatlichen Produktionsmeeting. Seit das Bündnis aus 23 ölproduzierenden Länden im Sommer 2020 die Förderung so stark gekürzt hatte wie noch nie zuvor, bringt die OPEC+ inzwischen wieder schrittweise mehr Öl auf den Markt. Diese Schritte könnten allerdings zu klein sein, um die knappe Angebotslage auszugleichen.

 

Vom Angebotsüberschuss ins Defizit
Denn die Vorzeichen haben sich seit dem historischen Nachfrageeinbruch im Sommer 2020 gedreht. Inzwischen schlittert die Welt in eine ganz anders geartete Energiekrise, denn die Erdgaspreise sind seit Anfang des Jahres um etwa 300 Prozent gestiegen. Das Angebot ist so gering wie nie und auch andere Energieträger wie Kohle werden immer knapper. Grund ist die Tatsache, dass die Produktion coronabedingt heruntergefahren wurde, die Nachfrage aber hoch blieb.

 

Erdgas als Preistreiber für Öl
Vor allem Erdgas wird vorwiegend zur Stromherstellung und zum Heizen verwendet, so dass der Bedarf in Millionen Privathaushalten natürlich unverändert blieb. Inzwischen sind viele Stromhersteller auf Rohöl umgestiegen, um nicht von den horrend hohen Gaspreisen abhängig zu sein. Damit steigt wiederum die Nachfrage nach Rohöl und mit ihr die Preise.

 

OPEC+ Entscheidung steht an
Die OPEC+ muss nun heute bewerten, ob ihre bisherige, sehr vorsichtige Strategie möglicherweise angepasst werden muss. Immerhin betont das Bündnis stets, dass die monatlichen Treffen genau deshalb notwendig sind, um flexibel und schnell auf veränderte Marktverhältnisse reagieren zu können. Wie einig sich die 23 Mitgliedsstaaten am Ende sind, wird sich heute zeigen müssen.


Source: Futures-Services