Die Preise fallen weiter und weiter – der Ausbruch und die Ausbreitung des Coronavirus‘ bedingt ein Langzeittief nach dem anderen. „Die Nachfrageängste, die sich aus dem Ausbruch des Coronavirus ergeben, scheinen übertrieben zu sein, aber das bedeutet nicht, dass sie die Preise kurzfristig nicht weiter belasten werden,“ sagen Analysten bei Stratas Advisors. „Obwohl der Ausbruch die Transportnachfrage in China im ersten Quartal sicherlich belasten wird, ist es unwahrscheinlich, dass sich die erwartete Treibstoffnachfrage weltweit ändert“, so deren Einschätzung. Allerdings teilen diese Einschätzung nur wenige Experten. China trägt schließlich einen Großteil zum weltweiten Ölnachfragewachstum bei.

 

Nachfrageausfälle können nicht nachgeholt werden

Logisch ist, dass der Ausfalle einer Reisesaison und auch die Sperrung von Flughäfen keine Verschiebung der Nachfrage, sondern ein Ausfall der Nachfrage darstellt. Die nicht zustande gekommenen Reisen werden nach dieser Phase nicht einfach nachgeholt. Klar ist auch, dass durch die Quarantänemaßnahmen in China natürlich akut der Verbrauch von Treibstoffen einfällt, allerdings darf nicht unterschätzt werden, dass sich dieser Stillstand in Teilen Chinas auch auf das Wirtschaftswachstum auswirkt.

 

Selbst die OPEC+-Gruppe bespricht wohl bereits, ob oder wie man auf den Ausbruch reagieren will. Eine erneute Verstärkung der Produktionskürzungen ist denkbar, aber aktuell nicht beschlossen. Auch ein Sondermeeting wird derzeit noch nicht für notwendig erachtet.

 

Coronavirus schürrt große Unsicherheiten

Das Coronavirus hält den Markt also weiterhin auf Trapp. Nun gibt es auch schon einen ersten Fall in Deutschland, was die Unsicherheiten einer flächendeckenderen Ausbreitung weiter anschürrt. Eine Eindämmung in China klappt derzeit auch eher mäßig, haben sich die Zahl der Infizierten von gestern auf heute wohl verdoppelt. Diese Fakten tragen weiter zur Unsicherheit bei.

 

Ausblick

Nachdem die Preise gestern im Laufe des Tages weiter abgerutscht sind, rechnen wir heute morgen mit einer weiteren Preissenkung von -0,40 bis -0,60 Euro pro 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag.


Source: Futures-Services