In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es in den USA zu einem Hacker-Angriff auf eine der wichtigsten Öl-Transportadern des Landes. Die Colonial Pipeline, die hauptsächlich Ölprodukte von der US-Golfküste in den Osten des Landes transportiert, wurde damit am Wochenende komplett lahmgelegt. Marktbeobachter befürchten massive Versorgungsengpässe, die heute für einen deutlichen Anstieg an den Ölbörsen sorgten.

 

Hacker legen wichtige US-Versorgungsader lahm 
Die Colonial Pipeline erstreckt sich über fast 9.000 Kilometer und transportiert etwa 45 Prozent der an der Ostküste benötigten Ölprodukte wie Benzin, Diesel und Kerosin. Über die Versorgungsader werden täglich etwa 2,5 Millionen Barrel (à 159 Liter) von Houston, Texas in den Bundesstaat North-Carolina gepumpt. Auch die größte Stadt der USA, New York, wird mit etwa 900.000 Barrel täglich über die Pipeline versorgt.

 

Marktbeobachter befürchten, dass es in den USA zu gravierenden Versorgungsengpässen kommen könnte, da zur Stunde noch unklar ist, wie lange sich die Wiederinbetriebnahme hinziehen wird. Angeblich arbeiten einige kleinere Seitenarme wieder, die Hauptversorgung bleibt aber lahmgelegt. US-Handelsminsterin Gina Raimondo sicherte der Betreiberfirma volle Unterstützung der Regierung zu. Die Wiederherstellung des Leitungssystems habe für die Regierung höchste Priorität, so die Politikerin.

 

Die an den US-Börsen gehandelten Benzinpreise schnellten mit den Meldungen zum Hacker-Angriff in die Höhe und erreichten den höchsten Stand seit Mai 2018. Auch die börsengehandelten Heizölpreise markierten neue Langzeithochs. Marktbeobachter befürchten, dass auch die Preise an den Zapfsäulen für die Endverbraucher stark in die Höhe gehen könnten – besonders bitter kurz vor der sommerlichen Hauptfahrzeit in den USA, die in diesem Jahr mit zunehmenden Lockerungen besonders stark erwartet wird.

 

Ausblick
Der Anstieg der amerikanischen Börsen überträgt sich zum Wochenstart auch auf die restlichen Ölpreise, so dass auch Heizöl im Bundesgebiet etwas teurer wird. Verbraucher müssen mit einem Preisaufschlag von etwa +0,35 bis +0,55 Euro/100l im Vergleich zu Freitagvormittag rechnen.

 

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Source: Futures-Services