Die Heizölpreise sind nun wieder auf Niveau von Anfang Juni, nachdem der rasante Preissturz des laufenden Jahres vorüber war. Im Grunde sind die Preise derzeit also recht niedrig – egal welchen Vergleich man zieht: Im Jahresverlauf sind die Preise in etwa auf Niveau von Mitte/Ende Januar, was bedeutet, dass sie sowohl niedriger als vor eine Woche, vor einem Monat, vor drei Monaten als auch vor einem Jahr sind.

Woran das liegt hat sich wohl in den letzten Wochen und Monaten deutlich herauskristallisiert. Das Weltwirtschaftswachstum hat durch den Handelsstreit zwischen China und den USA deutlich eingebüßt, die Ölnachfrage dadurch deutlich gelitten. Wo weniger nachgefragt wird, sinken die Preise – das ist klar. Maßnahmen dagegen wäre weniger Rohöl auf den Markt einzuspeisen. Doch wer möchte hier verzichten? Mit der OPEC gibt es eine Lösung, die die Mitglieder jeweils schützt. So wird gemeinsam entschieden, in wie weit die Ölförderungen gekürzt werden, um den Marktpreis zu erhöhen. Würde es eine solche Organisation nicht geben, wäre sich wahrscheinlich jeder selbst der Nächste und würde ohne Zusicherung der anderen Marktteilnehmer nicht einfach seine Produktion herunterfahren. Denn auch günstig verkauftes Öl ist natürlich in der Summe mehr Umsatz als gar keines zu verkaufen.

 

Der Haken daran? Einer der weltweit größten Ölförderer die USA ist kein Mitglied der OPEC-Gruppe. Dadurch werden die Kürzungen regelmäßig wirkungsloser als gewünscht. Ein anderer großer Ölförderer ist Russland. Das Land gehört zur erweiterten OPEC+-Gruppe und schließt sich somit meist den Kürzungen an, was ein Vorteil für die OPEC darstellt.

 

Für die Endverbraucher kann der „Haken“ natürlich auch als „Chance“ gesehen werden. So hat das Kartell nicht die komplette Preispolitik in der Hand und man kann sich im Endeffekt über niedrigere Preise freuen. So bekommt man Heizöl derzeit im Durchschnitt recht günstig. Vergleicht man die Linien der letzten drei Jahre sieht man deutlich, dass der Abstand zum Vorjahr aktuell ca 5 Euro beträgt, was wohl beachtlich ist. An das Niveau von vor 2 Jahren wird es wohl schwierig ran zu kommen.

Hinweis: Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt.. Durch Transportkosten fallen die Preise regional jedoch unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 6,31 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise: 21.08.2019


Source: Futures-Services