Die Ölpreise haben sich nach dem heftigen Preisverfall der letzten Tage wieder etwas erholt und kommen von den tiefen Niveaus des Vortages zurück. Grund dürfte die Meldung gewesen sein, dass im Konflikt zwischen den USA und Mexiko über angedrohte Strafzölle eine Lösung gefunden wurde. Marktteilnehmer hatten hier befürchtet, dass sich die Ölnachfrage durch den Streit der beiden Nachbarländer noch stärker abschwächen könnte.

 

USA und Mexiko suchen nach Lösung im Asylkonflikt

In den letzten beiden Wochen war die sinkende Ölnachfrage verstärkt in den Fokus der  Marktteilnehmer gerückt und hatte die Preise stark belastet. Besorgnis löste im Lichte dessen die Nachricht über Strafzölle gegen Mexiko aus, welche die USA ihren Nachbarn wegen der andauernden Grenzstreitigkeiten angedroht hatten. Dies hätte, so die Sorge an den Märkten, die Ölnachfrage in den USA und auch auf globaler Ebene noch stärker belastet.

 

Doch nun kam aus Mexiko eine überraschende Meldung, der zu Folge man mit den USA Fortschritte bei neuen Asylregeln gemacht habe. Unter anderem sollen Asylsuchende aus Mittelamerika künftig in Mexiko und nicht mehr in den USA Asyl beantragen. Die USA prüfen nun wohl die Verschiebung der angedrohten Zölle, womit die Nachfragesorgen reduziert werden. An den Ölbörsen sorgte die Nachricht dementsprechend für einen Kaufimpuls und löste einen deutlichen Satz nach oben aus.

 

Fortführung der OPEC Kürzungen noch nicht in trockenen Tüchern

Gleichzeitig tritt auch die OPEC mit ihren Partnern wieder ins Rampenlicht, denn der Termin der nächsten Vollversammlung rückt immer näher. Bei dieser soll über die Zukunft der Produktionskürzungen entschieden werden und wie immer herrscht im Vorfeld Uneinigkeit.

 

Während vor allem Saudi-Arabien sich vehement für eine Verlängerung des Abkommens einsetzt, ist Russland – auch wie immer – eher zurückhaltend und will eigentlich keine Fortführung der Produktionskürzungen. Präsident Putin hatte gestern klar gestellt, dass man nicht auf so hohe Preise angewiesen sei wie Saudi-Arabien und mit Preisen zwischen 60 und 65 Dollar pro Barrel gut zurecht komme. Im Moment liegt der Preis bei etwa 62 Dollar.

 

Dennoch gehen die meisten Experten davon aus, dass es zu einer Verlängerung der Produktionskürzungen kommen wird. Auch in der Vergangenheit hatte sich Russland immer erst ganz zum Schluss zu einer Beteiligung an Förderbegrenzungen bekannt, so dass eine ähnliche Strategie auch jetzt wahrscheinlich ist.

 

Die grundsätzliche Frage stellt sich allerdings, inwieweit die Förderkürzungen tatsächlich zu einer Stabilisierung der Ölpreise führen werden. Sollte das weltweite Nachfragewachstum so stark unter Druck bleiben und gleichzeitig die Fördermengen in den USA weiter so rasant steigen, dürfte es auch der OPEC schwer fallen, dem etwas entgegenzusetzen.

 

Ausblick

Auch die Heizölpreise im Inland reagieren auf den Preisanstieg an den Ölbörsen und sind heute etwas höher als gestern. Der relativ starke Euro gleicht den Preisanstieg allerdings etwas aus, denn er macht in Dollar gehandeltes Öl für Investoren aus dem Euroraum günstiger. Verbraucher müssen mit Preisaufschlägen von +0,40 bis +0,55 Euro für 100 Liter rechnen.

 

 


Source: Futures-Services