Der sich an den Ölbörsen entwickelte Aufwärtstrend hat die Preise für Rohöl auch gestern weiter steigen lassen. Entlastung gibt es dafür bei den Frachtraten, die durch die zunehmende Entspannung bei der Versorgungslage in dieser Woche wieder sinken. Dennoch deuten sich am Morgen zumindest geringfügige Preissteigerungen bei Heizöl an.

 

Experten sehen einen „Bullenmarkt“

Der Rohölpreis ist seit Weihnachten bereits um bis zu 23% gestiegen und hat damit das höchste Niveau seit Mitte Dezember erreicht. Für Experten an den Börsen bedeutet dies, dass sich nun ein sogenannter „Bullenmarkt“ gebildet hat. Steht der Bär für fallende Preise, so symbolisiert der Bulle Aufwärtsbewegungen. Von einem Bullenmarkt spricht man, wenn ein Aufwärtstrend zu einer Preissteigerung um mindestens 20% geführt hat.

 

Dies ist nun eingetreten und für Börsianer kann dies ein Signal sein, dass es nun weiter nach oben geht. Die Stimmung an den Finanzmärkten im Allgemeinen und an den Ölbörsen im Speziellen hat sich zum Jahreswechsel zudem aufgehellt, da sich USA und China im Handelsstreit anzunähern scheinen und die OPEC die Ölproduktion seit Januar mit 1,2 Mio. Barrel (159 Liter) pro Tag wieder stark reduziert. Für die Bullen im Markt also durchaus eine Konstellation, mit der diese auf weitere Preissteigerungen setzen dürften.

 

Frachtpreise am Rhein sinken

Für Heizölpreise, aber natürlich auch Diesel und Benzin, bedeuten steigende Rohölpreise eine Preissteigerung. Etwas Entlastung gibt es jedoch am Frachtmarkt. Durch die Pegelstände, die sich nach dem Rekord-Niedrigwasser im Herbst wieder normalisiert haben, sinken nun die Preise für den Warentransport. Über die Weihnachtsfeiertage war der Schiffsverkehr reduziert. Es fuhren weniger Schiffe, sodass auch die Preise in diesem Zeitraum nicht reduziert wurden. Nun normalisiert sich der Betrieb und so wurden die Frachtkosten heute Morgen deutlich gesenkt.

 

Dies wirkt den Preissteigerungen der Börsen etwas entgegen, wobei hiervon Hauptsächlich die Regionen entlang des Rheins profitieren. Trotz dieses kleinen Vorteils ergeben sich für Heizöl heute leichte Preissteigerungen zum Vortag. Gemessen am deutschlandweiten Durchschnittspreis beträgt der Preisanstieg jedoch gerade einmal +0,20 Euro auf 100 Liter HEL (inkl. MwSt.).