Nach wochenlangen Abwärtsbewegungen haben sich die börsengehandelten Rohölpreise nun ein wenig gefangen und sind wieder leicht angestiegen. Die möglichen Produktionskürzungen, mit denen die OPEC der erwarteten Überversorgung im nächsten Jahr entgegenwirken will, sind ein Grund dafür. Mit einer Reduzierung der Fördermengen will man den Ölpreis stabilisieren und den Preisverfall der letzten Wochen und Monate aufhalten. Zwar ist noch nichts entschieden, doch das Spannungsfeld zwischen möglichen Kürzungen und einer drohenden Überversorgung verunsichert die Marktteilnehmer und sorgt für hohe Volatilität bei den Preisen.

 

Russland steht Produktionskürzungen kritisch gegenüber

Das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen in Sachen Produktionskürzung. Russland steht diesen nämlich offenbar sehr kritisch gegenüber und möchte seine Produktion eher steigern als kürzen. Wenn es nach der OPEC selbst geht, könnten wohl Kürzungen bis zu 1,4 Millionen Barrel täglich möglich sein.

 

Der russische Energieminister Alexander Nowak hatte in dieser Woche gesagt, dass er keinen Sinn dahinter sehe, die im Oktober begonnene Abwärtsbewegung der Ölpreise aufzuhalten. Unterstützung bekam er von Präsident Putin, der betonte, dass ein Preisniveau von 70 Dollar mit Blick auf das Budget perfekt passe, denn die Produktionskosten lägen bei etwa 40 Dollar.

 

Alexander Nowak betonte aber auch, dass eine Zusammenarbeit mit der OPEC weiterhin notwendig sei und man diese nicht aufgeben wolle. Wie die Entscheidung am 6. Dezember nun ausfällt, wenn sich die OPEC und ihre Partner in Wien zum nächsten Mal treffen, wird sich erst noch zeigen. Klar ist, dass Produktionskürzungen die Preise wahrscheinlich erst einmal wieder in die Höhe treiben würden.

 

Leichte Verbesserung im Inland

Zwar hat sich an den enorm niedrigen Pegelständen der Flüsse kaum etwas geändert, jedoch machen sich die niedrigen Rohölpreise der vergangenen Tage und Wochen nun doch langsam bemerkbar. Die Preisaufschläge sind fast im gesamten Bundesgebiet etwas gesunken, und dass, obwohl die Frachtaufschläge nochmals nach oben gegangen sind.

 

Dennoch kann nicht von einer Entspannung der prekären Versorgungslage gesprochen werden. Nach wie vor sind die Preise hoch und die Ware bleibt knapp. Verbraucher sollten also lange Wartezeiten einkalkulieren und eventuell zunächst kleinere Mengen tanken, um über die ersten kalten Monate zu kommen.