Nachdem die letzten beiden Tage die Preise eher auf Talflug waren, haben sie sich nun ein wenig erholt. Die aktuellen US-Ölbestandsdaten des API von gestern Abend zeigten deutliche Abbauten der US-Rohölbestände, was gemeinsam mit neuen Meldung aus Richtung OPEC-Meeting die Ölpreise stützte. Die Preise stabilisierten sich und gingen mit einem Ausgleich der vorhereingefahrenen Verluste aus dem Tag.

 

Trump setzt auf Zeit

Die Aussagen von US-Präsident Trump, dass ihm ein Abkommen auch nach der Präsidentschaftswahl noch genügen würde, wirkten eigentlich eher drückend. Sollte sich China nicht stärker auf die USA zubewegen, so scheint dies nun eine echte Alternative für Trump zu sein. Damit rechnet so langsam keiner mehr mit einer Einigung vor dem Jahreswechsel, die Unstimmigkeiten zwischen den Kontrahenten scheinen nach wie vor groß zu sein. Sollte dies wirklich so kommen, werden wohl auch die angekündigten Zölle am 15. Dezember in Kraft treten. Das Weltwirtschaftswachstum wird also weiterhin eingebremst werden.

 

OPEC spricht von stärkeren Kürzungen

Bei der OPEC sind mittlerweile nun doch stärkere Kürzungen im Gespräch. Der irakische Ölminister hatte bereits am Wochenende auf Möglichkeiten hingewiesen, weitere Kürzungen vorzunehmen. Letzte Nacht hatte er dies konkretisiert: mehrere Länder würden zusätzliche Kürzungen unterstützen, welche auf alle Länder aufgeteilt werden. Unterstützung bekommt der Irak hier auch aus Saudi-Arabien, die sich auch schon für weitere Kürzungen ausgesprochen haben. Der Irak wiederum hat sich in der Vergangenheit eher mäßig an die Kürzungsvorgaben gehalten.

 

Experten sehen solche Kürzungen als dringend notwendig, um einen Preiseinbruch an den Börsen zu verhindern. Ein stabiler Ölpreis für 2020 kann unter den aktuellen Voraussetzungen kaum bestehen, ohne dass die OPEC weitere Kürzungen beschließt, die Beibehaltung der aktuellen Kürzungen werde nicht ausreichen. Nach wie vor wird mit einer deutlichen Überversorgung für Anfang 2020 gerechnet.

 

Ausblick

Wir erwarten derzeit ein möglichst gleichbleibenden Heizölpreis von -0,05 bis +0,15 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Vormittag.


Source: Futures-Services