Der OPEC-Monatsbericht ist gestern erschienen. Am Mittwoch hatte der OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo noch angegeben, die Organisation könnte ihre Nachfrageprognosen anheben und die Erwartungen zum US-Produktionswachstum senken. Letzteres bestätigte der gestrige Bericht zwar, jedoch in so geringem Maß, dass es kaum einen wirklichen Effekt hatte. Die Ölnachfrageprognosen bleiben weiterhin ausbaufähig.

 

OPEC erwartet stattliches Überangebot

Laut gestriger Aufstellung erwartet die OPEC für 2020 ein Überangebot von 0,65 Mio. Barrel täglich, sollte die OPEC das Produktionsniveau nicht weiter senken. Damit würde eine merkliche Preissteigerung wohl kaum realistisch sein. Und wieder heißt es „abwarten und Tee trinken“. Was wird die OPEC bei ihrem Meeting Anfang Dezember wohl entscheiden? Weitere Kürzungen? Den letzten Aussagen zufolge scheint dem nicht der Fall zu sein, allerdings weiß man nicht, in wie weit die aktuellen Zahlen den ein oder anderen zum Umstimmen bewegen werden.

 

Barkindo zuversichtlich hinsichtlich Handelsstreit

Der Generalsekretär der Vereinigung zeigt sich weitestgehend optimistisch in Sachen Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Die jüngsten Kommentare des Wirtschaftsberaters des Weißen Hauses unterstreichen diesen Optimismus. Die Marktteilnehmer geben auf solche Aussagen aber kaum noch etwas, denn wie oft hieß es schon man stehe kurz vor einem Abkommen und im Endeffekt warten wir bis heute auf die Einigung. Solche Aussagen dürften die Preise also mittlerweile kaum mehr beeinflussen.

 

Die Ölbestandsdaten des US-Energieministeriums fielen gestern eher bearish aus, wenngleich sich die Produktnachfrage in den USA als solide erwies und die Destillate- sowie auf die Gesamtölbestände der USA sanken. Nachdem die US-Ölproduktion in den letzten Wochen auf gleichem Niveau stagnierte, machte sie in der Woche zum 8. November einen Satz nach oben. Sollte das Wachstum der US-Ölproduktion wieder stärker an Fahrt aufnehmen, dürften auch die Spekulationen über schärfere Produktionskürzungen der OPEC+ im Vorfeld des nächsten Produzententreffens Anfang Dezember wieder zunehmen. Schließlich rechnet die OPEC für das erste Halbjahr 2020 mit einem deutlich überversorgten Markt.

 

Ausblick 

Aller Voraussicht nach bleiben die Preise in etwa gleich: wir erwarten heute Vormittag im Vergleich zur gleichen Zeit gestern in etwa -0,10 bis +0,10 Euro pro 100 Liter Heizöl.


Source: Futures-Services