Am Freitag Nachmittag sackten die Preise nach der Veröffentlichung des OPEC Monatsberichtes erst einmal in den Keller. Das Kartell befürchtet ein weiteres Sinken der Ölnachfrage und sieht mit Brexit und Handelskonflikten deutliche Abwärtsrisiken für die Ölpreise. Zum Wochenauftakt kommen die Ölpreise heute aber von ihren Freitagstiefs zurück.

 

OPEC Monatsbericht sieht Preise unter Druck

Im seinem aktuellen Monatsreport hat das Ölkartell nur wenig Neues mitgeteilt. Nach wie vor sieht die OPEC im zurückgehenden Ölnachfragewachstum ein Hauptproblem für die Preise. Bei steigenden OECD Beständen wird immer weniger Öl verbraucht, so dass mit der aktuellen Produktionsrate der OPEC im kommenden Jahr eine Überproduktion von durchschnittlich 0,2 Millionen Barrel (à 159 Liter) zustande käme.

 

Diese Nachrichten sind für die Marktteilnehmer freilich nicht neu. Allerdings sieht die OPEC inzwischen durch den nahenden Brexit und die vielen Handelskonflikte in der Welt ganz konkrete Risiken für die Ölpreisentwicklung. Ohne weitere Produktionskürzungen des Kartells ließe sich dieses Risiko kaum auffangen. Wie lange sich vor Allem Saudi-Arabien, das den Löwenanteil der Kürzungen stemmt, noch auf diese Maßnahmen einlassen will, ist jedoch fraglich. Mit diesen unsicheren Prognosen rutschten die Ölpreise am Freitag erst einmal in den Keller.

 

Anschlag auf saudisches Ölfeld

Preissteigernd wirkt sich heute vor Allem ein Anschlag in Saudi-Arabien aus. Dort haben Houthi-Rebellen eines der größten Ölfelder des Landes angegriffen. Es sei zu einem Feuer gekommen, doch die Ölproduktion sei nicht beeinträchtigt, heißt es von offizieller Stelle. Dennoch sorgen Meldungen wie diese am Ölmarkt immer erst einmal für Unruhe und treiben die Preise in die Höhe.

 

Neue Gespräche zwischen China und USA angekündigt

Ein wenig Aufwind bekommen die Preise auch aus Washington, denn am Wochenende hat der wirtschaftliche Berater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, neue Gespräche zwischen den USA und China angekündigt. Diese könnten schon in den nächsten zehn Tagen stattfinden und sollen die „positiven Unterredungen“ der letzten Tage fortsetzen.

 

Die Marktteilnehmer sind allerdings inzwischen Vorsichtig, wenn es um den Handelsstreit zwischen den beiden Wirtschaftsriesen geht. Das Hin und Her der letzten Monate, bei dem es immer wieder nach Annäherung aussah und dann doch wieder kein Deal geschlossen wurde, hat seine Narben hinterlassen. Dennoch wirken sich die Kommentare aus Washington leicht stützend auf die Preise aus.

 

 

Ausblick

Zum Wochenbeginn kommen die Ölpreise zunächst von den Freitagstiefs zurück. Mit einem starken Euro, der in Dollar gehandeltes Öl für Investoren aus dem Euroraum günstiger macht, halten sich die Preissteigerungen im Inland jedoch in Grenzen. Der Preis für 100 Liter Heizöl liegt heute zwischen -0,10 und +0,10 Euro im Vergleich zu letzer Woche.

 


Source: Futures-Services