Wieder ging es gestern für die börsengehandelten Rohölpreise ein gutes Stück nach unten. Der Trend der fallenden Preise bleibt weiterhin bestehen, auch wenn die möglichen Produktionskürzungen, die die OPEC am 6. Dezember  beschließen könnten, bei den Marktteilnehmern durchaus für Verunsicherung sorgt. Die Preise bleiben im Bewegung und können im Tagesverlauf auch immer wieder steigen. Bis es zu einer endgültigen Entscheidung kommt, dürfte sich an diesen starken Auf- und Abbewegungen wenig verändern.

 

OPEC wird Produktion wohl kürzen

In den letzten Wochen hat sich mehr und mehr die Überzeugung durchgesetzt, dass der Markt deutlich besser versorgt bleibt, als es sich zu Jahresmitte noch abzeichnete. Die meisten Finanzexperten sind sich deshalb einig, dass Produktionskürzungen seitens der OPEC wohl kommen werden.

 

Uneinig ist man sich jedoch über die Höhe der Kürzungen und die beteiligten Länder. Fast alle großen Finanzhäuser gehen jedoch davon aus, dass der gewünschte Effekt für 2019 eintreten wird und die Rohölpreise wieder etwas ansteigen werden. Laut BNP Paribas könnte damit sogar die 80 Dollar Marke für die Referenzsorte Brent wieder in greifbare Nähe kommen.

 

Noch sind all diese Prognosen jedoch reine Spekulation. Die Höhe der Kürzungen ist noch völlig offen und eigentlich ist es noch nicht einmal beschlossene Sache, dass überhaupt gekürzt wird. Zwischen 1 Millionen Barrel täglich bis zu 1,5 Millionen Barrel täglich hat man alles schon gehört.

 

Ziel der OPEC dürfte es sein, erst einmal dem vorhandenen Überangebot entgegenzuwirken. Das knappere Angebot des Kartells würde gleichzeitig die Reservekapazitäten steigen lassen, sodass sich unterm Strich vermutlich nur ein bedingt preissteigernder Einfluss ergibt.

 

Sicherlich würden die Preise mit einer Förderkürzung erst einmal nach oben schnellen. Der Wunsch der ölproduzierenden Länder ist es jedoch nicht, die Preise hoch zu treiben sondern vielmehr, eine nachhaltige Stabilisierung herbeizuführen. Ob dies gelingt, wird sich erst noch zeigen.

 

Ausblick

Die Versorgungslage in Deutschland bleibt zwar angespannt, jedoch scheinen sich die günstigeren Rohölpreise nun doch nachhaltiger durchzusetzen. In vielen Regionen sind die Preisaufschläge inzwischen wieder gesunken und Heizöl ist nicht mehr so extrem teuer wie noch vor einigen Tagen. Dennoch sind die Mengen nach wie vor knapp und die Preise differieren je nach Region enorm. Verlässliche Prognosen sind deshalb schwer möglich.