Am kommenden Sonntag jährt sich das Unglück in Vohburg. Vor einem Jahr gab es in der Raffinerie in Vorburg eine Explosion, die einen langen Ausfall der Rohölverarbeitungsstätte mit sich zog. Auch ungefähr vor einem Jahr begann der stetige Preisanstieg, der Mitte November seinen Höhepunkt fand. Unterstützt wurde dieser Preisanstieg zusätzlich durch die extreme Trockenheit im letzten Sommer und die damit verbundenen niedrigen Wasserstände.

 

So kommt es, dass die Preise heute im Schnitt ungefähr 8,60 € unter dem Vorjahresniveau liegen, was durch oben genannte Gründe nicht verwunderlich ist. Wenn der aktuelle Stand der Preise weiter ungefähr gleich bleibt, wird sich diese Spanne bis Jahresende auch noch deutlich ausweiten.

 

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Preisniveau in etwa so bleiben wird?

Verschiedene Faktoren kommen hier ins Spiel: Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist hier sicherlich einer der größten. Wenn es weiterhin zu keiner Einigung kommt werden die Preise immer mal wieder schwanken, je nachdem ob es wieder einen Schlagabtausch der beiden Präsidenten gibt, Zölle angehoben oder aufgehoben werden. Gleichzeitig wird dadurch das Weltwirtschaftswachstum weiter sinken und somit die Gesamtnachfrage nach Öl verringern. Dies würde im Grunde für sinkende Preise sprechen.

 

Doch das sind nicht die einzigen Faktoren: Auch der Konflikt im Nahen Osten ist bei weitem noch nicht gelöst. Hier ist der Ausgang in beide Richtungen noch offen, wobei man eher von einer Konfliktlösung ausgeht, als von einem militärischen Angriff. Diese Vermutung spiegelt sich in der Vergangenheit schon des Öfteren wieder: kleine Auseinandersetzungen sind preislich oft gar nicht mehr von Bedeutung, was darauf hinweißen könnte, dass die meisten Marktteilnehmer an die Situation „gewöhnt“ sind und nicht mehr mit einem militärischen Angriff rechnen. Dennoch ist einer solcher nicht auszuschließen und würde den Ölmarkt in eine komplett neue Lage versetzen.

 

kurzer Rückblick

Rückblickend sieht man an den Trendboxen, dass langfristig die Preise gesunken sind, wenngleich sie nicht an die Preise von 2017 herankommen. Noch vor einem Monat war Heizöl im Schnitt gute 2 Euro teurer als aktuell, was wohl derzeit einen recht guten Kaufaugenblick darstellt.

 

 

Hinweis: Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt.. Durch Transportkosten fallen die Preise regional jedoch unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 4,58 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise: 29.08.2019


Source: Futures-Services