Saudi-Arabien setzt die angekündigten Produktionskürzungen ab 1. Mai 2020 um. Es zeigen sich auch die ersten Auswirkungen auf Ölpreise im asiatischen Raum. Die Zeichen deuten auf ein Ende des Preiskriegs zwischen dem Verbund der erdölexportierenden Länder (OPEC) und seinen Partnern. Die steigende Nachfrage in China stützt ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend an den Märkten.

 

Produktionskürzungen setzen dem Preiskrieg ein Ende

Bereits jetzt hebt das staatliche Ölförderunternehmen Saudi-Arabiens (Saudi Aramco) die Preise für den asiatischen Markt an. Durch die Lockerungen des Corona-Lockdowns in China wird die Rohölverarbeitung erneut angekurbelt. Somit werden die vor kurzem erst gesenkten Preise für den asiatischen Raum wieder um ca. 1,40 Dollar angehoben.

 

Es deutet sich ein Ende des Preiskriegs zwischen Saudi-Arabien und Russland an. Aufgrund der Weigerung Russlands, weitere Förderkürzungen durchzuführen, hatte speziell Saudi-Arabien seine Förderung stark angehoben. Ziel war es, die eigenen Marktanteile nicht nur zu verteidigen, sondern noch auszubauen. So wollte man den Partner erneut an den Verhandlungstisch zwingen.

 

Der drastische Nachfrageeinbruch durch die Corona-Pandemie hat letztlich das geschafft, was die OPEC nicht vermochte: Alle Mitglieder des Kartells zu einem Konsens zu zwingen. Die Produktionskürzungen von knapp 10 Millionen Barrel am Tag ist eine historische Größe und wirkt sich im Zusammenspiel mit Lockerungen der Wirtschaftseinschränkungen bereits auf die Märkte aus.

 

Hierbei gilt es aber, den großen Wurf noch abzuwarten. Auch Börsenanalysten erwarten keine schnelle Erholung der Rohölpreise. Zumal es immer noch einzelne Akteure innerhalb der OPEC gibt, an deren Disziplin in der Umsetzung der Maßnahmen gezweifelt wird.

 

Handelsabkommen als Nachfragestütze

Gespannt wird auch in Richtung USA geblickt. Die US-Regierung kündigte erneut Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit China an. Je nach Ausgang wird sich dies unweigerlich auf die globale Nachfrage auswirken. Bei erneuter Erhebung von Strafzöllen bei Einfuhr chinesischer Güter und der weitestgehend bestehenden Wirtschaftseinschränkungen in den USA, dürfte dies der Weltwirtschaft einen weiteren Dämpfer verpassen.

 

Ausblick

Die Preisanhebungen durch die OPEC verleihen den Marktpreisen Rückenwind. Allerdings wird dies auch durch die starke Notierung des Euros gegenüber dem Dollar abgeschwächt. Es wird erwartet, dass sich Heizöl in Deutschland leicht im Plus bewegt. Die Preise für 100 Liter werden bei +0,40 bis +0,60 pro 100 Liter im Vergleich zum gestrigen Morgen erwartet.


Source: Futures-Services