Nach wie vor sind die weltweiten Ölpreise massiv unter Druck. Das neuartige Coronavirus wirkt sich inzwischen deutlich auf die chinesische Ölnachfrage aus und zieht somit die Ölbörsen weltweit mit nach unten. Die OPEC scheint deshalb inzwischen Möglichkeiten abzuwägen, wie man dem Preisverfall begegnen kann und könnte vielleicht noch in diesem Monat zusammen kommen.

 

Coronavirus wirkt sich auf Ölpreise aus

Der Ausbruch des Coronavirus ist inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation als internationaler Notstand eingestuft worden. Die Zahl der Infizierten in China ist am Dienstag auf über 20.000 gestiegen, gestorben sind an dem Virus bisher 425 Menschen.

 

Doch warum hat der Ausbruch einer Viruserkrankung solch massive Folgen für den Ölpreis? Grund ist Chinas riesiger  Öldurst, der in den letzten Jahren stets eine treibende Kraft für das weltweite Ölnachfragewachstum war. Mit dem Ausbruch des Virus sind nun aber große Teile des Landes im Shutdown. Flughäfen und Bahnhöfe bleiben geschlossen, die Nachfrage nach Benzin und Kerosin sinkt.

 

In den Raffinerien des Landes steigen die Lagerbestände und bald dürfte die Kapazitätsgrenze erreicht sein. Experten gehen nun davon aus, dass die Rohölimporte nach China deshalb deutlich zurückgehen werden, was die Ölpreise belastet. An den Börsen macht sich das durch fallende Preise bemerkbar, die im  Bundesgebiet auch am Heizölpreis zu spüren sind.

 

OPEC wägt Möglichkeiten ab

Die OPEC zieht offenbar ein außerordentliches Treffen noch im Februar in Betracht. Ursprünglich hatte das Kartell erst im März zusammen kommen wollen, um über die Zukunft der Förderbegrenzungen zu entscheiden. Nun könnte man aber schon früher Maßnahmen ergreifen um die Ölpreise etwas zu stabilisieren.

 

Heute und Morgen tritt deshalb zunächst das Joint Technical Committee (JTC) zusammen, ein Planungsgremium des Kartells, welches zunächst die Auswirkungen des Coronavirus auf den Ölmarkt analysieren soll. Entscheidungsgewalt hat das Komitee zwar keine, doch dürften die Ergebnisse des Treffens entscheiden, wie die OPEC weiter verfahren wird.

 

So lange das Coronavirus jedoch nicht unter Kontrolle ist, bleibt die Situation allerdings weiter unsicher. Es ist schwer einzuschätzen, ob und wenn ja wie stark die Preise noch fallen können und ob mögliche Maßnahmen der OPEC tatsächlich von Erfolg gekrönt sind.

 

Ausblick

Auch heute ist Heizöl wieder tendenziell günstiger als am Vortag. 100 Liter kosten die Verbraucher heute etwa -0,40 bis -0,60 Euro weniger als am Montagmorgen.

 

 


Source: Futures-Services