An den Ölbörsen herrscht nach wie vor ein Spannungsfeld zwischen widerstreitenden Faktoren. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die trüben Aussichten für das weltweite Wirtschaftswachstum belasten die Preise und lassen die Marktteilnehmer befürchten, dass es im Laufe des Jahres ein Überangebot an Öl geben könnte. Gleichzeitig wirken die Kürzungen der OPEC und ihrer Partner dagegen, genauso wie die US Sanktionen gegen Venezuela und den Iran, die tendenziell Mengen vom Markt nehmen und Öl damit teurer machen. Bisher kann sich keiner dieser Einflussfaktoren durchsetzen und so nimmt die Volatilität, also die Schwankungsintensität, an den Börsen zwar zu, aber nachhaltige Preisveränderungen gibt es nicht.

 

Libyens Ölfeld unter Kontrolle

Monatelang hatten bewaffnete Besetzer das größte Ölfeld in Libyen eingenommen. Nun scheint es, als sei es der Libyan National Army (LNA) gelungen, die Kontrolle komplett zurückzugewinnen. Man habe mit den Wachen und bewaffneten Demonstranten, die das Feld seit Anfang Dezember blockierten, eine Einigung ausgehandelt, heißt es. Die Besatzer hatten unter anderem mehr Lohn und Fördermittel für ihre Region gefordert.

 

Wie es nun weiter geht ist allerdings noch völlig offen. Ob und wann das Ölfeld wieder in Betrieb genommen werden kann ist noch ebenso unklar wie die Frage, ob man bereit sein wird, die Kontrolle über das Ölfeld an die Regierung in Tripolis zu übergeben. Seit Jahren schon tobt ein erbitterter Bürgerkrieg in Libyen, und die LNA steht mit ihrem Kommandanten Khalifa Haftar gegen die international anerkannte Regierung in der Hauptstadt.

 

Das Ölfeld hat eine Kapazität zwischen 300.000 und 350.000 Barrel (à 159 Liter) und ist seit Anfang Dezember abgeschaltet. Ein zweites, damit verbundenes Ölfeld mit einer Kapazität von rund 70.000 Barrel bleibt dadurch ebenfalls außer Betrieb. Die Förderung Libyens ist aufgrund der Ausfälle auf unter eine Millionen Barrel gesunken.

 

Ausblick

Bei den Inlandspreisen gibt es kaum Preisveränderungen im Vergleich zu gestern. Zwischen -0,15 Euro bis +0,15 Euro für 100 Liter ist heute alles drin.