Nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel normalisiert sich der Handel an den Ölbörsen langsam wieder. Erst wenn alle Marktteilnehmer wieder aus dem Urlaub zurück sind und wieder ein normales Handelsvolumen erreicht ist, werden sich Trends für die börsengehandelten Rohölpreise zeigen können. Prognosen gibt es freilich schon jetzt eine Menge, denn nach wie vor erwarten die meisten Experten für 2019 eine Überversorgung. Im Januar wird sich diese vermutlich besonders niederschlagen, da traditionell die Nachfrage im Vergleich zu Dezember sinkt. Vermutlich werden sich die Preise also erst einmal weiter schwer tun. Für Verbraucher bedeutet dies, dass auch die Heizölpreise vergleichsweise günstig sind und eine Tankfüllung sich durchaus lohnen kann.

 

OPEC könnte Kürzungen ausweiten

Die letzten Monate des alten Jahres waren von einem unerwartet starken Preisrutsch an den Ölbörsen geprägt. Auch der OPEC Beschluss im Dezember, die Produktion im neuen Jahr zu kürzen, konnte den Abwärtstrend nicht aufhalten. Nun hat sich nach dem Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate letzte Woche auch der russische Energieminister zu einem möglichen früheren Treffen des Kartells geäußert. Alexander Nowak sagte, dass die OPEC+ Gruppe im Laufe des Januar ein Statement veröffentlichen wolle. Darüber hinaus bestätigte er, dass man schon vor dem nächsten geplanten Meeting für Beratungen zusammenkommen könnte, sollte dies notwendig sein.

 

Der Preisrutsch zum Jahresende hatte viel mit Prognosen und Erwartungen für 2019 zu tun gehabt, die sich nun erst einmal bewahrheiten müssen. Ob es also tatsächlich nötig sein wird, die Kürzungen auszuweiten, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen, wenn die geplanten Mengen tatsächlich vom Markt genommen wurden.

 

Preisentwicklung hängt von zahlreichen Faktoren ab

Zu den Unsicherheitsfaktoren, die im letzten Jahr die Preise beeinflusst hatten, gehören die Sanktionen gegen den Iran und die zahlreichen Ausnahmeregelungen, die die USA bis zum Frühjahr gewährt hatten. Sollten diese Ausnahmeregelungen nicht verlängert werden, könnte der Preis durchaus in die Höhe gehen. Hier heißt es abwarten, wie sich die USA verhalten werden.

 

Die Vereinigten Staaten haben auch sonst großen Einfluss auf die Ölpreise, denn 2018 Jahr hat man erstmals Russland als größten Ölexporteur auf den zweiten Platz verbannt. Die Schieferölindustrie boomt und wird im Jahresverlauf weiter wachsen. Somit könnte das Öl, was durch Kürzungen vom Markt genommen wird, hier wieder dazu kommen.

 

Der größte Unsicherheitsfaktor ist jedoch, dass ein Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums erwartet wird. Zu groß sind auch hier Unwägbarkeiten wie der nahende Brexit oder der Handelsstreit zwischen den USA und China. Das Ölnachfragewachstum ist entscheidend von der Wirtschaft abhängig, sodass ein geringes Wachstum eine Überversorgung begünstigen kann, die wiederum die Preise belastet.

 

Ausblick

Heizöl im Inland bleibt auch zum Jahresbeginn günstig. Wer seinen Tank noch nicht voll gemacht hat, profitiert im Moment von den niedrigen Rohölpreisen. 100 Liter Heizöl kosten heute im Durchschnitt -0,40 bis -0,20 Euro weniger als letzte Woche.