Auch am gestrigen Montag Nachmittag stiegen die Preise an den Ölbörsen weiter an. Es überwiegt zur Zeit die Sorge um Versorgungsengpässe und Exportrückgänge, so dass jedes kleine Signal, dass für fallende Preise sprechen würde, überlagert wird. Vor allem die Sanktionen der USA gegen den Iran spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sind bisher noch gar nicht vollständig in Kraft getreten und haben dennoch schon jetzt eine dramatischere Auswirkung auf die weltweite Versorgungslage, als die Marktteilnehmer noch im Sommer angenommen hatten. Somit stehen im Moment alle Zeichen auf weiter steigende Preise.

 

Iranische Ölexporte fallen auf neues Rekordtief

Neuen Zahlen zufolge hat der Iran im September nur noch 1,72 Millionen Barrel Rohöl (273,4 Millionen Liter) exportiert. Im Vergleich zu August ist das ein Rückgang von 260.000 Barrel (41,3 Millionen Liter) und ein neues 2,5 Jahrestief. Zuletzt waren die Exportzahlen so niedrig gewesen kurz nachdem das Atomabkommen 2015 in Kraft getreten war.

 

Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Immer mehr Käufer brechen weg. Südkorea, mit China und Indien einer der drei größten Abnehmer iranischen Öls, hat seine Käufe bereits im Juli vollständig eingestellt. Indien hat die Importe ebenfalls reduziert und selbst China bezieht spürbar weniger Rohöl aus dem Iran. Auch Japan führte im September kaum mehr nennenswerte Mengen ein.

 

Bereits jetzt sind die iranischen Ölexporte um etwa 1,1 Millionen Barrel gesunken (etwa 174,9 Millionen Liter), Tendenz steigend. Diese Rückgänge zu kompensieren wird für die anderen ölproduzierenden Länder zunehmend schwieriger und noch macht die OPEC keine Anstalten, die Produktionsmengen deutlich anzuheben. Somit bleibt Öl in der nächsten Zeit ein teures Gut.

 

Ausblick

Die börsengehandelten Rohölpreise bleiben hoch und ziehen auch die Inlandspreise mit. Verbraucher müssen deshalb heute mit deutlichen Aufschlägen im Vergleich zu gestern rechnen. 100 Liter Heizöl kosten etwa 1,20 bis 1,40 Euro mehr als am Montag.