Die internationalen Ölbörsen kamen gestern wieder unter Druck, nachdem die Ölpreise zuvor vier Handelstage in Folge gestiegen waren. Doch dieser Preisanstieg schien den Marktakteuren offenbar zu stark, so dass sie gestern Gewinne einstrichen. Der Heizölpreis im Inland profitiert davon und so können Verbraucherinnen und Verbraucher heute mit Abschlägen im Vergleich zu gestern rechnen.

 

Auslöser für die sinkenden Rohölpreise ist die Nachfrageentwicklung. Vor allem in China geht der Bedarf seit Wochen zurück, da die Regierung an ihrer strikten Lockdown-Politik fest hält und weite Teile der Volksrepublik unter Quarantäne stehen, darunter auch das Industrie- und Finanzzentrum Shanghai. China ist der größte Rohölimporteur der Welt und verbraucht üblicherweise gut 14 Millionen Barrel pro Tag (à 159 Liter).

 

Doch auch für den Rest der Welt sehen die konjunkturellen Aussichten nicht besonders rosig aus. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Versorgungsengpässe bei Energie und anderen Rohstoffen lässt die Inflation weltweit weiter steigen und auch die Gefahr einer Rezession wird damit immer realer.

 

Erst gestern hat der Internationale Währungsfonds IWF seine Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert. So dürfte die Weltwirtschaft laut IWF 2022 und auch 2023 nur noch um 3,6 Prozent zulegen. Damit korrigierte die Institution vor allem ihre bisherigen Prognosen für das laufende Jahr deutlich (um 0,8 Prozentpunkte) nach unten. Die Erwartung für 2023 wurde um 0,2 Prozentpunkte gesenkt.

 

Dennoch bleibt für die Ölpreise das Aufwärtsrisiko hoch, denn die Versorgungslage bleibt unsicher. Nicht nur die Produktionsrückgänge in Russland verknappen das Angebot, auch Ausfälle in Libyen und eine grundsätzlich eher geringe Ölförderung der OPEC-Länder sorgt dafür, dass die Lagertanks weltweit immer leerer werden.

 

Dennoch können sich Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet heute auf Preisabschläge einstellen. Heute kosten 100 Liter im Vergleich zu Dienstagvormittag etwa -1,05 bis -1,45 Euro weniger.


Source: Futures-Services