Die US Regierung hat gestern noch einmal unterstrichen, dass die von Donald Trump angedrohte Erhöhung der Strafzölle gegen China am Freitag tatsächlich umgesetzt wird. Mit dieser Drohung gefährdet der US Präsident die laufenden Verhandlungen mit der Volksrepublik und in der Konsequenz fallen die Preise an den Börsen. Auch die Ölpreise sind betroffen, denn der Handelsstreit bremst das Wirtschaftswachstum und somit auch den weltweiten Ölverbrauch aus. Dennoch sprechen nach wie vor eine Menge Faktoren für hohe Preise, allen voran der Konflikt mit dem Iran. Ein nachhaltiger Abwärtstrend ist demnach eher unwahrscheinlich.

 

Berichte zu Ölbeständen und Preiserwartung

Die Marktteilnehmer warten in dieser Woche gleich auf mehrer Berichte und wichtige Daten, die Einfluss auf die Preisbildung an den Ölbörsen nehmen könnten. Je nachdem, wie die Zahlen ausfallen, werden sie als Indikatoren für Kauf- oder Verkaufsentscheidungen interpretiert und können somit oft ganz unmittelbar Einfluss auf die Ölpreise nehmen.

 

Den Anfang machte gestern der Wochenreport des American Petroleum Institute API zu den Ölbeständen in den USA. Bei gestiegenen Rohölbeständen fielen vor Allem die Benzinbestände um 2,8 Millionen Barrel (à 159 Liter). Im Großen und Ganzen gleichen sich Zu- und Abnahme allerdings aus, so dass der API Wochenreport keinen nachhaltigen Einfluss auf die Ölpreise nahm.

 

Heute erscheint im Laufe des Tages noch der Bericht des DOE (Department of Energy) zu den US Ölbeständen. Dieser ist oft etwas genauer als der Bericht des API, da er auch Import- und Exportzahlen sowie die Raffinerieauslastung mit einbezieht. Möglicherweise liefert er deutlichere Impulse und hat Auswirkungen auf die Ölpreise.

 

EIA rechnet mit Unterversorgung und steigenden Preisen

Mit Spannung erwartet wurde gestern auch der Monatsreport der Statistikabteilung des US Energieministeriums EIA, der zum ersten Mal in diesem Jahr für 2019 mit einer Unterversorgung rechnet. Die EIA geht davon aus, dass die OPEC+ Kürzungen beibehalten werden und die Sanktionen der USA ihre Wirkung zeigen werden, womit es zu einer Mengenknappheit kommen dürfte.

 

Damit erklärt sich auch die deutlich gestiegene Preiserwartung der EIA, die die europäische Referenzsorte Brent in den nächsten Monaten bei über 72 Dollar sieht. (Im Moment steht sie bei etwa 70 Dollar.) Der EIA Bericht stützt die Ölpreise somit deutlich, denn eine knappe Versorgungslage bedeutet immer, dass die Preise steigen.

 

Günstigere Heizölpreise

Dank der gefallenen Preise an den Rohölbörsen sind auch die Inlandspreise heute etwas günstiger als gestern. 100 Liter Heizöl kosten die Verbraucher heute etwa -0,25 bis -0,45 Euro weniger als gestern morgen.

 

 


Source: Futures-Services