Der bundesweite Durchschnittspreis für Heizöl ist im Juni weiter gestiegen und hat Mitte des Monates eine neue Spitze erreicht. Nur Ende März, kurz nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine, war Heizöl in diesem Jahr teurer gewesen. Auch zum heutigen Start in die neue Woche müssen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher auf einen Durchschnittspreis über 1, 45 Euro pro 100 Liter gefasst machen.

 

Obwohl der rasante Anstieg an den Rohölbörsen seit Anfang Juni zum Erliegen gekommen ist, setzen die Inlandspreise ihre Aufwärtsbewegung unaufhaltsam fort. Zwar konnten sich der bundesweite Preis für Heizöl seit der Preisspitze vom 16. Juni, als 100 Liter im Durchschnitt 155,27 Euro kosteten, wieder etwas erholen, doch im Vergleich bleibt das Preisniveau hoch.

 

So haben 100 Liter Heizöl im Mai durchschnittlich noch 129,79 Euro pro 100 Liter gekostet, während der Mittelwert für den Monat Juni bisher schon bei 148,34 Euro liegt. Im Vergleich zur Vorwoche kosten 100 Liter heute allerdings wieder 3 Euro weniger, ein Preisrückgang von 2 Prozent, wie auch die kurzfristige Trendbox zeigt.

 

Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig. So bleibt der Energiemarkt aufgrund des Ukraine-Krieges und der daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland stark unterversorgt, was die Preise für Öl und Ölprodukte grundsätzlich stützt. Hinzu kommt, dass Russland die Erdgaslieferungen nach Europa spürbar drosselt. Viele Industrieunternehmen versuchen deshalb, von Gas auf Öl umzustellen, was die Nachfrage und somit auch die Preise in die Höhe treibt.

Im Jahresvergleich mit den drei Vorjahren zeigt sich, wie viel höher das Preisniveau bei Heizöl inzwischen liegt. So kosteten 100 Liter Heizöl die Verbraucherinnen und Verbraucher im letzten Jahr weniger als die Hälfte. Am 27. Juni 2021 lag der bundesweite Durchschnittspreis bei 71,16 Euro, heute Morgen liegt er in etwa bei 147,36 Euro.

 

 

Aufgrund der hohen Unsicherheit am Energiemarkt muss außerdem beachtet werden, dass die Preise innerhalb Deutschlands je nach Region stark schwanken. Die schwierige Versorgungslage, der auch die Mineralölhändler ausgesetzt sind, führt dazu, dass die Preisspanne zwischen den einzelnen Regionen momentan über 10 Euro betragen kann, je nachdem, wie schwierig sich die Nachversorgung im jeweiligen Gebiet gestaltet.

 

Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. bzw. vom Zeitraum 1.Juli  bis 31.Dezember 2020 16% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 11,64 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise 27.06.2022. 


Source: Futures-Services